Offener Brief an Die Grünen
Sauerlach, 19.01.20
Liebe Parteivorsitzende Annalena Baerbock und Robert Habeck,
Liebe Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter,
mit Fassungslosigkeit habe ich vom Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e. V. erfahren, dass die Grünen vorhaben, den Mobilfunk mit seinen schädlichen Hochfrequenzen insbesondere auf dem Land weiter auszubauen.
Die schädlichen Hochfrequenzen des Mobilfunk und Wlan waren und sind nach wie vor ein Verbrechen an den Menschen. Mobilfunktechnik wurde und wird ungetestet angewendet. Dadurch wird sowohl das im Grundgesetz verankerte Vorsorgeprinzip des Staates gegenüber seinen Bürgern seit jeher verletzt als auch das Gesetz der Unversehrtheit der Wohnung ignoriert. Sie wissen sicher auch, dass der astronomische Grenzwert in Deutschland von daher rührt, dass die industrie-freundliche INCRP diesen willkürlich setzen durfte. Er beträgt das 10-Billionenfache der natürlichen Erd-Strahlung und schützt nicht den Menschen vor der Strahlung, sondern die Strahlung vor dem Menschen.
Ich weiß sehr genau, wovon ich rede. Durch jahrelange Bestrahlung meiner Wohnung durch Mobilfunkantennen bin ich stark elektrohypersensibel geworden – in meiner Wohnung herrschten Extremwerte. Jahrelang ging es mir dort immer schlechter, bis es 2018 knall auf Fall zuviel wurde: Da kippte mein Körper plötzlich um und vertrug seither kaum noch Strahlung, ohne eine Vielzahl von grässlichen, unerträglichen Symptomen* zu zeigen. Als es gar nicht mehr ging, musste ich meine Wohnung fluchtartig verlassen. Ich habe fast alles verloren: Meine Heimat - mein geliebtes Viertel in München, meine Nachbarn und Freunde, meine Hobbys und meinen Sport – nirgendwo kann ich mehr hingehen, denn überall wäre ich der Strahlung ausgesetzt, was mir sehr zusetzt. Ich hatte wahnsinniges Glück im Unglück und habe im Süden von München in einem kleinen Dorf ein kleines unbestrahltes Häuschen gefunden, das ich mir gerade noch so leisten kann. Bald aber werde ich meine langjährige Arbeitsstelle verlieren, weil die Strahlung an meinem Arbeitsplatz und auf den Straßen zunimmt und die Symptome deshalb zunehmend heftiger werden, trotz teurer Abschirmkleidung, ohne die ich gar nicht mehr aus dem Haus gehen kann.
Alle Menschen sind elektrosensibel! Aus diesem Grund hat heutzutage fast jeder schon Schlafstörungen, Tendenz steigend. Ca. 20 % der Kinder klagen über undefinierte Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Eine zunehmende Zahl von Menschen klagt auch schon über dieselben Symptome* wie ich, wenn auch nicht die ganze Palette an Symptomen – die ganze Palette, so haben meine Leidensgenossen und ich herausgefunden, tritt erst bei langjährig Bestrahlten auf.
Viele können die Symptome nicht einordnen und pilgern (wie ich früher auch) von Arzt zu Arzt. Die kennen diese Krankheit, Elektrohypersensibilität (EHS), und ihre vielfältigen Symptome* noch nicht. Fehldiagnosen (z. B. Burnout, Fybromyalgie, MS, Parkinson o. ä.) und Fehlbehandlungen sind die Folge.
Andere Betroffene erkennen den Zusammenhang mit der Strahlung und suchen verzweifelt ein neues Zuhause ohne Strahlung. In ihrer Aussichtslosigkeit gehen Menschen in den Wald oder ins Gebirge, leben im Auto, einer Hütte oder im Wohnwagen weiter, oft nur geduldet, und meistens auf fremde Hilfe angewiesen - Essen, Wasser, Brennstoff. Manche bringen sich in ihrer Ausweglosigkeit um. Ich war auch schon kurz davor, bevor ich das Häuschen gefunden hatte. Aber wenn ich meine Arbeit demnächst verliere, werde ich mir die Miete nicht mehr leisten können.
Wenn Sie einer wachsenden Zahl von elektrohypersensiblen Menschen die letzten Quadratmeter mit vergleichsweise geringerer Strahlung wegnehmen, werden wir gar keine Chance mehr zum Überleben mehr haben.
Es ist schlimm genug, dass wir durch jahrelange Zwangsbestrahlung unverschuldet so schwer krank geworden sind, dass wir nirgendwo mehr sein können, und alles verloren haben; dass wir nicht mal staatliche Unterstützung bekommen, weil unsere Erkrankung noch neu und nicht anerkannt ist. Aber noch schlimmer wird es kommen, wenn nun auch die Grünen ihren humanistischen und umweltschützenden Anspruch aufgeben und die Hochfrequenz-Strahlung flächendeckend anwenden lassen wollen, ungeachtet der Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Wir hatten erst vor kurzem eine erfolgreiche Volksabstimmung bzgl. des Insektensterbens. Dies ist hoffentlich nicht in Vergessenheit geraten?
Hochfrequenz-Strahlung und 5G sind die größten Menschenversuche und – verletzungen jemals. Wir beschwören Sie im Namen aller, die jetzt schon an EHS leiden, und für diejenigen, die in Zukunft daran leiden werden: Bitte lassen Sie sich nicht vor den Karren der Industrie spannen!
Bitte kümmern Sie sich um einen realistischen Grenzwert, der uns vor den athermischen Auswirkungen von Strahlung schützt und von Wissenschaftlernund Ärzten erarbeitet wird statt von der industrienahen, undurchsichtigen INCRP.
Bitte holen Sie sich Experten ins Boot, um strahlungsarme Aufstellungskonzepte zu entwickeln! Bitte setzen Sie sich für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes und die Weiter-Entwicklung von Lichttechnik und Infrarot ein, um eine unschädliche Kommunikation und Datentransfer zu gewährleisten und damit Smartphones & Co. auf unbedenkliche Weise betreiben zu können.
Bitte verhindern Sie 5G!
Die Menschheit wird es Ihnen danken, wenn Sie weiterhin an den Grünen Idealen und dem Grünen Anspruch festhalten und uns alle vor der Strahlung retten!
Beste Grüße
Jelly
(Name geändert - Betroffene hat Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, Betroffene ist im Großraum München aufgewachsen und ist Mitglied im Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e. V.)
E-Mail-Adresse entfernt
P.S.:
Bitte gestatten Sie mir, diesen Brief online auf meine Website zu stellen: SOSEHS.wordpress.com
* Meine bisherigen Symptome: Brustkrebs, Multiple Chemikalische Sensitivität (MCS), massive Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen bis hin zum vollen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsstörungen, Ohrenprobleme (Tinnitus, stechende Schmerzen, Druckausgleichsprobleme, Taubheit), Kopfschmerzen, Herzrasen im Ruhezustand, Verdauungsstörungen, Schmerzen in inneren Organen, chronisch entzündete Sehnen mit entsprechenden Schmerzen, Schwächeanfälle, Schwindel, Wadenkrämpfe, Atemnot, Wortfindungsstörungen, Nerven-Schmerzen, extreme Austrocknung der Haut, deshalb ständiger Juckreiz am ganzen Körper, Übelkeitsanfälle, Schwierigkeiten beim Wasserlassen ...
Andere EHS-Kranke berichten weiterhin von wilden Blutdruckschwankungen, Sehstörungen, Nasenbluten, Depressionen, ADHS, Augenreizungen, Reizungen der Haut an Oberkörper und Oberarmen wie von 1000 ständigen Nadelstichen, etc. ...