2. Krank machender Arbeitsplatz
9 Jahre arbeitete ich an einem Tag in der Woche in einem Büro, das ich mit meinen Kollegen teilte. Die elektrischen und elektronischen Geräte sowie Trafos wurden immer mehr. Ich habe sie genutzt und sonst nicht beachtet. Damit ich für meine Kunden immer erreichbar war, hatte ich auch ein Handy. Bis die an der Wand, ca. 80 cm hinter meinem Schreibtisch-Stuhl, neu angebrachte DECT Basisstation, die 3 Drahtlostelefone bediente, mein Leben veränderte.
Schon am ersten Arbeitstag nach der Montage litt ich innerhalb von ca. einer Stunde an massiven Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und starker Nervosität. Mein Körper vibrierte, der Kopf rauschte. In den folgenden Tagen, an den ich ein anderes Büro mit Kabeltelefonen nutzte, normalisierte sich mein Zustand. Die Beschwerden kamen jedoch wieder, sobald ich vor der Basisstation saß. Am vierten Arbeitstag wurde es noch schlimmer, neben den genannten Beschwerden bekam ich einen Hörsturz mit starkem Tinnitus und hochgradiger Geräuschempfindlichkeit.
Die nächsten Tage brach ich zusammen. Ich hatte Durchfälle, erbrach und konnte nicht mehr schlafen. Mein Herz raste, ich bekam keine Luft und kam nicht mehr zur Ruhe. Innerhalb von 12 Tagen habe ich ca. 5 Kilo abgenommen. Ich hatte Angstzustände.
So fragte ich den behandelnden HNO-Arzt nach ähnlichen Erfahrungen seiner Patienten mit Drahtlostelefonen. Er schien darüber etwas zu wissen, war aber mit seinen Aussagen sehr vorsichtig.
Mein Körper spielte verrückt. Ich fühlte mich schwach, konnte nicht mehr arbeiten und wegen der starken Geräuschempfindlichkeit telefonieren, Radiohören und Fernsehschauen.
Die Sensibilität erstreckte sich auch auf meinen Geruchssinn und ich konnte plötzlich keine Duftstoffe wie Parfüms, Putzmittel und ähnliches ertragen. Ich fuhr in die Berge und ging im Wald spazieren. Dort besserte sich mein Zustand deutlich. Sobald ich wieder nach München kam, fühlte ich mich unwohl. Ich schlief schlecht, war sehr nervös und überhaupt nicht mehr belastbar.
Als im Büro die Basisstation von der Wand entfernt wurde und die Schnurlostelefone durch Schnurtelefone ersetzt wurden, konnte ich wieder etwas arbeiten. Meine Kollegen glaubten jedoch nicht, dass ich auf Funkwellen so stark reagiere. Sie haben die DECT-Anlage heimlich im anderen Raum angeschlossen, so dass ich sie nicht sehen konnte. Ich habe zwar wegen der größeren Entfernung zum Gerät nicht so stark wie davor reagiert, trotzdem sind bei mir nach kurzer Zeit die bekannten Beschwerden, wie Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskelanspannung und starke Nervosität aufgetreten. Ich fand das Gerät unter dem Schreibtisch eines Kollegen und habe es sofort deaktiviert. Es war ein klarer Beweis dafür, dass die DECT Anlage meine Beschwerden verursachte.
Noch nach 6 Monaten habe ich merkwürdiges Zittern in meinem Bauchraum gespürt.
Wegen häufig auftretenden Bauchsmerzen habe ich einen Facharzt aufgesucht. Reizdarm kommt heute häufig vor, sagte er. Er vermutete beruflichen Stress. Wegen sonstigen Beschwerden folgten in den nachfolgenden Monaten weitere Untersuchungen wie Magen-, Darm- und Bauchspiegelung. Dabei wurden Endometrioseherde und eine Fettgeschwulst aus meinem Bauchraum entfernt. Nach ca. 10 Jahren ist bei mir wieder plötzlich Endometriose aufgetreten, obwohl die 4 x ca. 9 Stunden starker Strahlenexposition bei mir u.a. auch die Menopause herbeiführten.
Ich wunderte mich sehr, als ich zufällig in einem Haus eines kleinen abgelegenen Ortes übernachtete und fast 10 Stunden durchgehend ruhig schlafen konnte. So suchte ich immer wieder dieses Haus auf, schlief wie immer sehr gut und erholte mich langsam. Später erfuhr ich, dass es damals noch ein Funkloch war.
Gleichzeitig forschte ich im Internet nach Ursachen meiner Erkrankung. So fand ich den Verein für Elektrosensible und lernte Menschen mit ähnlichen Erfahrungen kennen.
Ich ließ unser Haus von einem Baubiologen untersuchen. Meine Nachbarn hatten DECT Telefone, die rund um die Uhr in unser Haus funkten. Ich verlagerte meinen Schlafplatz in den Keller. Mein Schlaf wurde dort besser. Im Umkreis von ca. 250 m entdeckte ich 13 Mobilfunkantennen.
Ich gab deshalb mein Haus in München auf und wohne derzeit in einem kleinen Ort am Waldrand, zwar mit Handyempfang im Keller aber noch sehr niedriger elektromagnetischer Strahlung. Ich schlafe wieder deutlich besser. Zu meiner großen Überraschung sind meine chronischen Gelenk-, Muskelschmerzen und sonstige Beschwerden, die ich teilweise seit vielen Jahren hatte, beinahe vollständig verschwunden. Rückenmassagen, die ich häufig benötigte, brauche ich nicht mehr. Während ich früher mindestens 12 Arzttermine im Jahr hatte, habe ich meine Hausärztin seit 13 Monaten nicht mehr gebraucht.
Wenn ich mich mehrere Stunden in München und an anderen stark durch Mobilfunk belasteten Orten aufhalte, bekomme ich wieder Muskelschmerzen, Erschöpfungszustände, Juckreiz, Darmprobleme, leide unter stärkerem Tinnitus, Nervosität und schlafe in der nachfolgenden Nacht unruhig. Tinnitus und leichte Geräuschempfindlichkeit, die sich bei Belastungen verstärken können, ein empfindlicher Darm sowie leichtes Brennen im linken Bauchraum sind mir leider erhalten geblieben. Jetzt kann ich nur mit Freisprechanlage und einem schnurgebundenem Telefon telefonieren. Die elektromagnetische Strahlung der WLAN Anlage alleine (im Nachbarraum) löst bei mir ab 10-20 Mikrowatt / m² Strahlenbelastung schon nach 8 Minuten Stresssymptome aus. Dies hat sich bei einer umweltphysikalischen Messung (Blindtest Herzratenvariabilität, Mikrozirkulation, Hautpotenziale) bestätigt. Im realen Leben wurde ich aber nicht alleine von einer WLAN- Anlage bestrahlt, sondern von WLAN- und DECT-Anlagen aller Nachbarn rund um die Uhr und aus nächster Nähe im Büro. Weiter erreichte mich zusätzlich die Strahlung vieler Mobilfunksender aus der Umgebung. Damit wurde vermutlich endgültig meine Belastungsgrenze überschritten.
Leider reagiere ich auch auf niederfrequente elektrische Felder. Deshalb arbeite ich ungern am PC mit Netzanschluss, sondern lieber am Notebook mit Akku, Maus und externer Tastatur, selbstverständlich nur mit Kabel.
Um körperliche Beschwerden zu vermeiden, kann ich nicht mehr wie früher normal leben, arbeiten und mich in der Öffentlichkeit bewegen. Die Erfahrungen mit Ärzten, insbesondere in Unikliniken, ihrer Unwissenheit und mangelnder Bereitschaft sich mit neuen Erkenntnissen auseinanderzusetzen, waren teilweise erschütternd.
Marianne K., 51 Jahre (verkürzte Fassung)
Die meisten Schnurlostelefone und W-LAN Anlagen beschränken sich nicht auf die Wohnung des Nutzers, sondern durchdringen die Wände zu allen Nachbarwohnungen.
Alle Nachbarn dürfen legal in Ihrer Wohnung telefonieren und im Internet surfen!!!
Auch wenn SieHerzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Tinnitus und sonstige Beschwerden davon bekommen und an Schlaflosigkeit leiden.
Rechtlos als Mieter und Eigentümer?
Derzeit leider noch Ja
Eine neue Studie zur Herzratenvariabilität vom Oktober 2010 beweist, dass unser vegetatives Nervensystems reagiert und die Funktion des Herzens und anderer Organe beeinflusst.Die Herrschteller wissen über die negative Wirkung der DECT Telefone, deshalb werden zunehmend die DECT Telefone mit der FULL ECO Funktion in Handel gebracht. Vorsicht sie strahlen, wenn man die Funktion FULL ECO nicht AKTIVIERT. Sie sind das kleinere Übel. Selbstverständlich strahlen alle Schnurlostelefone beim Telefonieren.